Ohne Risiko ins Bordell zu gehen, ist wohl der Traum eines jeden Mannes. Schließlich haben viele das Bedürfnis, etwas Abwechslung im Bett zu erleben und sich ihren sexuellen Gelüsten frei hingeben zu können, was jedoch in einer Ehe oder Partnerschaft nur bedingt möglich ist. Nur leider muss ein Puff-Besuch auch bezahlt werden – und das funktioniert am einfachsten via Kreditkarte. Da jedoch der Partner auf der Kreditkartenabrechnung alle Zahlungseingänge und -ausgänge nachverfolgen kann, bleibt der Besuch bei einer Hure nicht lange unbemerkt. Sicherlich ist die Bargeldzahlung deshalb eine Alternative. Allerdings gibt es in einem Bordell in Klagenfurt nun eine deutlich einfachere Möglichkeit, eine Prostituierte für ihre Liebesdienste zu entlohnen, durch die man weder auf seine Kreditkarte noch auf lästiges Bargeld angewiesen ist. Die Rede ist von der digitalen Währung Bitcoin.
Sex gegen Bitcoins
Schon seit langem gilt Jochen Kohlweiss als eine österreichische Rotlichtgröße. Laut eigener Aussage war er in seinen Glanzzeiten für „über 100 Mädchen in 9 Betrieben österreichweit“ zuständig. Mittlerweile hat er sich aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen und ist nur noch als Konsulent und Berater in einem Bordell in Klagenfurt tätig. Und dort sorgt er seit kurzem über die Grenzen Österreichs hinaus für reichlich Gesprächsstoff. Denn er ermöglicht seit neuestem den Kunden in dem Etablissement La Cocotte die Bezahlung via Bitcoin.
Darüber freuen sich insbesondere alle Technik-begeisterten Freier, da sie nie wieder Unmengen an Bargeld mit in den Puff schleppen müssen. Und die riskante Zahlung via Kreditkarte ist ebenfalls nicht mehr notwendig. Es genügt nämlich, ein Smartphone mit ausreichend Guthaben der digitalen Währung mit sich zu führen. Männer erhalten also Sex gegen Bitcoins. Ganz einfach und unkompliziert. Kohlweiss ist überzeugt davon, dass die Bezahlung im Bordell via Bitcoin in einigen Jahren zur absoluten Normalität geworden sein wird. „In ein paar Jahren zahlt jeder mit dem Handy“, ließ der Puff-Betreiber daher vor kurzem als Statement verlauten.
Und auch über die genauen Kosten in Bitcoins im La Cocotte gab er Auskunft: „Eine Stunde kostet bei uns 0,04 Bitcoins.“ Umgerechnet sind das 190 Euro. Im selben Atemzug verriet Kohlweiss auch gleich die Vorteile der digitalen Währung für die Bezahlung eines Besuchs im Bordell: „Der größte Vorteil der Krypto-Währung ist neben der bargeldlosen Bezahlung vor allem die Anonymität. Wer bei uns mit Kreditkarte abrechnet, riskiert, dass seine Frau vom Bordell-Besuch Wind bekommt. Mit Bitcoins passiert so was garantiert nicht.“ Da der ehemalige Bordellbetreiber seit seinem 21. Lebensjahr in Kärnten im Rotlichtgewerbe tätig ist und verschiedene Etablissements zum Erfolg geführt hat, haben seine Aussagen durchaus Gewicht. Sein Vertrauen in Bitcoins als neuer Trend für die Bezahlung eines Puff-Besuchs legt somit die Vermutung nahe, dass die digitale Währung im Sex-Gewerbe tatsächlich auf dem Vormarsch ist.
Bitcoin als Währung für das Sex-Gewerbe
Sogar viele Escort-Damen akzeptieren mittlerweile die Zahlung via Bitcoin. Aber warum hat die digitale Währung einige Jahre nach Einführung eigentlich schon den Hochglanz-Bereich des Sex-Gewerbes erreicht? Ganz einfach: Eine Bitcoin-Zahlung hinterlässt praktisch keine nachverfolgbaren Spuren. Wer also erotische Dienstleistungen über Bitcoin abrechnen lässt, bleibt dabei garantiert anonym. Da das vielen Kunden im Sex-Gewerbe wichtig ist, können auch Escort-Damen gar nicht anders, als die digitale Währung zu akzeptieren. Denn dadurch verbreitern sie ihren Kundenstamm erheblich.
Neueste Schätzungen gehen davon aus, dass der durchschnittliche Gesamtumsatz von Bitcoins am Tag bei 50 Millionen Dollar liegt. Und ein beträchtlicher Anteil davon findet im Sex-Gewerbe statt. Da die Währung auf einem Nutzer-zu-Nutzer-System basiert und eine Transaktion direkt abgewickelt wird, ohne dass ein Zwischenglied, zum Beispiel eine Bank, die Finanzaufsicht übernimmt, erfreut sie sich in diesem Bereich nämlich extremer Beliebtheit.
Dennoch sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass die genannten Vorteile von Bitcoin auch ihre Schattenseiten haben. Vor allem das hohe Maß an Diskretion, welches einem durch diese Währung garantiert wird, eröffnet auch dubiosen Geschäftemachern Tür und Tor. So fällt es etwa den Polizeibehörden äußerst schwer, via Bitcoin getätigte Zahlungen zurückzuverfolgen, was beispielsweise den Nachweis von Schmiergeldern extrem schwierig gestaltet.