Sex mal ganz anders für nur 50 Euro – das gibt es seit neuestem im Dortmunder Stadtteil Schüren. Aber nicht mit echten Frauen, sondern mit Damen aus Kunststoff. Denn in der Ruhrpott-Metropole hat Deutschlands erstes Sexpuppen-Bordell eröffnet. Wer also genug von Sex mit Frauen aus Fleisch und Blut hat, kann sich in dem Etablissement nach Herzenslust mit Plastik-Ladys austoben. Aber wer steckt eigentlich hinter einer solchen Geschäftsidee? Und was sind das für Männer, die lieber Sex mit unechten als echten Frauen haben?
Wer im Dortmunder Puppen-Bordell auf der Suche nach einer ganz besonderen sexuellen Erfahrung ist, hat die Auswahl zwischen elf „Love-Dolls“, die auf so reizende Namen hören wie „Jenny“, „Naomi“ oder „Coco“. Damit auch ganz sicher für jeden Geschmack etwas dabei ist, wird schon beim Import der 30 Kilo schweren Sexpuppen darauf geachtet, möglichst viele verschiedene Vorlieben der Männer abzudecken. Die Betreiberin vom Bordoll, Evelyn Schwarz, betont daher, dass „Haare, Hautfarbe, Brustgröße nach Wunsch zusammengestellt werden können“.
Von der Domina zur Betreiberin eines Sexpuppen-Bordells
Evelyn Schwarz (29) arbeitet selbst als Domina in ihrem eigenen SM-Studio und heizt den Männern dort ordentlich ein. Auf die Frage, wie sie auf die Idee gekommen ist, sich ein zweites Standbein aufzubauen und neben ihrer Arbeit als wilde Raubkatze in Lack und Leder Sex mit Puppen anzubieten, antwortete sie mit einem Verweis auf die Eröffnung des ersten europäischen Puppen-Bordells in der katalanischen Metropole Barcelona. Für nicht mehr als 80 Euro können Männer in dem Etablissement, dass den Namen Lumidolls trägt, seit Anfang des Jahres mit den Plastik-Damen so richtig Spaß haben.
Dennoch war es nicht von Vornherein der Plan von Schwarz ihrem spanischen Vorbild nachzueifern und in Deutschland ein Puppen-Bordell zu eröffnen. „Eigentlich hatte ich vor, ein Bordell mit richtigen Mädels zu eröffnen“, verriet sie. Jedoch sei es ihr schwer gefallen, deutschsprachige Frauen für ihr Studio zu finden. Und Kommunikation sei in ihrem Gewerbe das A und O. Insbesondere in einem SM-Studio müssen klare Absprachen zwischen den Damen und ihren männlichen Kunden getroffen werden. Ohne dass die deutsche Sprache fließend beherrscht wird, sei das allerdings nicht möglich. Schwarz‘ Ausweg aus diesem Dilemma: Ein „Bordoll“.
Lieber Puppen-Sex als Seitensprung
„Viele Männer haben Angst vor Frauen, sind zu schüchtern, um ihre Wünsche zu äußern – oder sie wurden enttäuscht oder angezickt“, äußerte sich Schwarz. Beim Sex mit einer Puppe haben sie hingegen keine Hemmungen, ihre Fantasien in aller Gänze auszuleben. Weder Angst noch Schüchternheit bremst dabei ihren Trieb nach sexueller Erfüllung.
Aus diesem Grund gibt es sogar einige Frauen, die ihrem Partner freiwillig einen Besuch im Sexpuppen-Bordell spendieren. Denn sie stört es weniger, wenn sich ihr Liebster mit einer unechten Frau im Bett so richtig austobt, als wenn dieser ein Bordell mit echten Prostituierten aufsucht, um sich dort die Befriedigung seiner unerfüllten sexuellen Wünsche zu holen. Diese Frauen sehen den Puppen-Sex ihrer Männer dann als eine Art Rettungsanker für die Beziehung. Schließlich möchten sie keinen echten Seitensprung ihres Mannes riskieren.
So sieht es im Übrigen auch Schwarz: „Bevor sie betrogen werden, nehmen die Damen lieber eine Nacht mit einer Puppe in Kauf“, sagte die Bordellbetreiberin daher ggü. Dortmund24. Und sie erzählte weiter, dass viele Kunden gar mehre Stunden Fahrt auf sich nehmen würden, nur für ein bisschen Spaß mit einer Silikon-Frau. Ob das aber in Zukunft auch noch so sein wird und sich ihr Geschäft über mehrere Jahre trägt, wisse Schwarz zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht. Sie müsse erst gucken, wie hoch der Verschleiß der Gummipuppen sei und auf welche Summe sich am Ende ihr Gewinn beläuft, um sagen zu können, ob sie nie wieder selbst mit Männern ins Bett steige. Aber aus heutiger Sicht scheinen die Chancen auf alle Fälle gut zu stehen, dass sich das „Bordoll“ auch nach ein paar Jahren immer noch finanziell tragen wird und Schwarz mit diesem eine lange Erfolgsgeschichte schreibt.